75 Jahre AHV – GastroSocial, die Ausgleichskasse der ersten Stunde

Im Jahr 2023 feiert die Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV ihr 75-jähriges Bestehen – und die GastroSocial Ausgleichskasse ihren 75. Geburtstag. Nachdem 1925 das Schweizer Stimmvolk einem Verfassungsartikel zur Schaffung einer Alters- und Hinterlassenenversicherung zugestimmt hatte, dauerte es nochmals 23 Jahre bis zur Auszahlung der ersten Renten im Januar 1948. Seither hat die AHV immer wieder Änderungen erfahren – letztmals mit der AHV Reform 21, welche per 1. Januar 2024 in Kraft tritt. GastroSocial ist seit der Gründung die verlässliche Partnerin für die Gastronomie und Hotellerie in der komplexen Welt der Sozialversicherungen.

In seiner Neujahrsansprache von 1944 kündigte Bundesrat Walther Stampfli die rasche Gründung einer staatlichen Altersvorsorge an. Drei Jahre später, am 6. Juli 1947, nahm das Schweizer Stimmvolk das AHV-Gesetz an. Das neue Sozialwerk sah das Rentenalter 65 für beide Geschlechter, die Finanzierung über Beiträge von Arbeitnehmenden, Arbeitgebenden sowie von Bund und Kantonen und nach Beitragsleistungen abgestufte Alters-, Witwen- und Waisenrenten vor. Anfang 1948 wurden dann die ersten Renten ausbezahlt, damals oft noch vom «Pöstler» bar an der Haustüre. Die Minimalrente betrug damals CHF 40.–, was unter Berücksichtigung der Teuerung heute etwa CHF 183.– entspricht. Damals verdiente ein Maurer ca. CHF 117.– pro Woche. Seit dem 1. Januar 2023 beträgt die Minimalrente der AHV/IV CHF 1’225.–.

Auch die Geschichte von GastroSocial beginnt 1948, als der Schweizer Wirteverband, heute GastroSuisse, die Ausgleichskasse «AHV Wirte» gründete. 1974, noch bevor die berufliche Vorsorge in der Schweiz obligatorisch wurde, rief der Schweizer Wirteverband die Pensionskasse «BAV Wirte» ins Leben. 1982 wurde die berufliche Vorsorge im Gastgewerbe durch den Gesamtarbeitsvertrag im Schweizer Gastgewerbe obligatorisch. Das Bundesgesetz über die berufliche Vorsorge (BVG) folgte drei Jahre später. 1996 erhielt die Ausgleichskasse den Namen «AHV GastroSuisse» und die Pensionskasse «BAV GastroSuisse». 2005 wurden die Ausgleichs- und Pensionskasse organisatorisch zusammengeführt und in GastroSocial umbenannt. Die GastroSocial Ausgleichs- und Pensionskasse zog schliesslich 2016 in den modernen GastroSocial Tower in Aarau, wo sie auch heute noch ihren Sitz hat.

Die AHV im Wandel

1. Mai-Umzug, vermutlich 1946 oder 1947, Zürich / Credit: «Schweizerisches Sozialarchiv», F 5047-Fb-389

Das Sozialwerk hat sich über die Jahrzehnte den Wertvorstellungen und dem Geschlechter- und Familienbild der Schweizer Bevölkerung angepasst. So kamen beispielsweise Entschädigungen für Mutter- und Vaterschaft oder der Adoptionsurlaub dazu. Und mit der Ehe für alle werden heute auch gleichgeschlechtliche Paare in der Vorsorge gleich behandelt. Am 25. September 2022 hat die Schweizer Bevölkerung die Abstimmungsvorlage über die Stabilisierung der AHV (AHV 21) angenommen. Die erneute Reform beinhaltet unter anderem eine Vereinheitlichung des Referenzalters (Rentenalter) von Frauen und Männern bei 65 Jahren sowie eine Flexibilisierung des Altersrücktritts. Die Reform tritt am 1. Januar 2024 in Kraft.

GastroSocial hat jahrelange Erfahrungen im Bereich der Sozialversicherungen und informiert über Änderungen und Anpassungen zeitnah, einfach und verständlich. Sie ist die Ausgleichs- und Pensionskasse von GastroSuisse, dem Verband für Hotellerie und Restauration und stimmt ihre Dienstleistungen auf den L-GAV ab. GastroSocial bietet alles aus einer Hand: AHV, IV, EO, ALV, Familienausgleichskasse, berufliche Vorsorge sowie mit der Partnerin SWICA ebenfalls Krankentaggeld- und Unfallversicherungen.

GastroSocial – Mehrwert für Versicherte im Fokus

Mit über 21’000 angeschlossenen Betrieben und rund 170’000 Versicherte zählt GastroSocial heute zu den grössten Sozialversicherungen der Schweiz. «Wir stehen unseren Versicherten in den unterschiedlichsten Lebenssituationen beratend zur Seite. Die Geburt eines Kindes, der Pflichtgang ins Militär, die Folgen eines Unfalls, die Heirat, der dritte Lebensabschnitt mit Rente und Pensionierung bis hin zum Tod – das alles sind Aufgabenfelder, mit denen wir uns täglich beschäftigen», beschreibt Felix Schwan, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Abteilung Kundendienst bei GastroSocial, die Aufgaben der Ausgleichs- und Pensionskasse. Die 280 Mitarbeitenden kennen sich mit den Gegebenheiten des Gastgewerbes bestens aus und beraten angeschlossene Betriebe und Versicherte kompetent. «Die Abteilungen und Arbeiten sind ganz unterschiedlich. Was uns vereint, ist die Motivation, das Beste für unsere Kunden zu leisten», erklärt Felix Schwan.

So profitieren Versicherte von einer guten Verzinsung der Altersguthaben. GastroSocial schreibt rückwirkend auf das Jahr 2022 auf den Pensionskassenguthaben einen Gesamtzins von 2.00% gut. Damit liegt die Verzinsung für die Altersguthaben dieses Jahr 1 Prozentpunkt über dem vom Bundesrat verordneten Mindestzinssatz von 1.00%. Die Pensionskasse weist eine seit Jahren solide Finanzierung aus mit einem aktuellen Deckungsgrad von 113.5% (Stand per 28.02.2023). Der vorteilhafte Umwandlungssatz von 6.8% auf den obligatorischen und 6.5% auf den überobligatorischen Altersguthaben sorgt ausserdem für eine möglichst hohe Rente.

Meilensteine GastroSocial

1948Einführung AHV, Gründung Ausgleichskasse «AHV Wirte»
1974Gründung «BAV Wirte»
1982Die Berufliche Vorsorge wird im Gastgewerbe
durch den Gesamtarbeitsvertrag obligatorisch.
1996Die Ausgleichskasse erhält den Namen «AHV GastroSuisse»,
die Pensionskasse «BAV GastroSuisse».
2005Die Ausgleichskasse und die Pensionskasse werden mit der
organisatorischen Zusammenführung in «GastroSocial» umbenannt.
2016Bezug des modernen GastroSocial Towers in Aarau